Aus dem Remscheider General Anzeiger (RGA). Von Stephanie Liccardi. 06. 04. 2021:
Lennep-Experte Dr. Wilhelm R. Schmidt tritt in Zukunft kürzer.
Remscheid. Mehrere Tausend Interessierte deutschland- und weltweit, schätzt der gebürtige Lenneper, erreicht er mit seinen virtuellen Newslettern. Der Newsletter, der einst als Rundbrief an ausgewählte Interessierte adressiert war, ist seit zwei Jahrzehnten ein fester Bestandteil für Röntgenstadt-Fans. Ob über seinen berühmten Urgroßvater, den Architekten Albert Schmidt, so manches Bonmot über Originale und natürlich Lenneps berühmtesten Sohn, – Dr. Wilhelm R. Schmidt kennt seine Heimat wie seine Westentasche. Nach 20 Jahren geht der promovierte Wissenschaftler in den wohlverdienten Ruhestand. „Ich habe viele Bücher und damit verbundene Ausstellungen über Lennep organisiert. Nun ist es Zeit, kürzer zu treten.“ Den Startschuss zu Schmidts umfangreichem Lennep-Archiv gab sein Urgroßvater. „Angefangen hat das Ganze, als ich über die nähere Einblicknahme des Nachlasses meines Urgroßvaters Albert Schmidt im Stadtarchiv wieder auf Lennep aufmerksam wurde“, berichtet Schmidt. 1947 in Lennep geboren, wo er 1966 sein Abitur am Röntgen-Gymnasium ablegte, zog er in den 1970er Jahren aus beruflichen Gründen fort. Der Kontakt zur Geburtsstadt riss aber nie ab. „Es entstand zunächst ein umfassendes Buch über Albert Schmidt im Jahr 2000“, erinnert er sich. Darüber referierte er seinerzeit im Geschichtsverein „noch mit einem Epidiaskop (Projektor), mit dem die Abbildungen an die Wand geworfen wurden.“
Viele seiner Lennepbildbände entstanden auf der täglichen Bahnfahrt zwischen Gießen und Frankfurt, wo Schmidt sich aus beruflichen Gründen aufhielt. „Lennep war zum Hobby geworden, das immer mehr private Zeit ausfüllte.“ Dem Historiker war es bei seinen Ausstellungen und Führungen wichtig, nicht nur eine bestimmte Klientel anzusprechen. „Lennep-Freunde gibt es überall“, lacht Schmidt. „Selbst von der Insel Tonga erreichte mich eine Anfrage von einem Mann, dessen Vorfahren aus Lennep stammten.“ Schmidt fand heraus, dass im 18. und 19. Jahrhundert viele arme Lenneper nach Übersee auswanderten. „So mancher Interessent meldete sich in den vergangenen Jahren bei mir, um mehr über seine Lenneper Vorfahren herauszufinden, wo und wie sie gelebt haben.“ Den Lennep-Fundus aus originalem Fotomaterial, Urkunden, Plakaten u.a. hat Schmidt an das Stadtarchiv Remscheid übergeben. „Es folgen noch Lenneper Stammbäume und historische Baupläne aus Lennep und der Wupperindustrie.“ In Zukunft möchte Wilhelm R. Schmidt im Kleinformat weitermachen. „Auch wenn ich keine Ausstellungen mehr plane, hin und wieder werden kleinere Beiträge über und um Lennep in der Lokalpresse und auf meiner Website www.lennep.eu zu finden sein.
Pressenotiz 30. 04. 2021: Bücher abgeben – Spende an den Lennepladen
Im Rahmen einer Verkleinerung seiner Privatbibliothek überließ Dr. Wilhelm R. Schmidt einen Teil seiner Lennep und das Bergische Land betreffenden Buchmaterialien dem Lennepladen von Lennep Offensiv. Dort, wie auch in mehreren anderen Lenneper Vereinen und im Bergischen Geschichtsverein, ist er seit vielen Jahren Mitglied. Im Verlauf der seit dem Jahre 2000 andauernden Arbeiten zur Tradition der früheren bergischen Haupt- und Kreisstadt Lennep hatte sich bei ihm nach und nach ein großer Fundus an Materialien angesammelt, die z.T. inzwischen an das Remscheider Stadtarchiv bzw. andere einschlägige Institutionen gingen. Neben den vielen Tausend Bilddokumenten häuften sich nach und nach auch wissenschaftliche und populäre Bücher an, die für Forschungszwecke und heimatkundliche Arbeiten erworben wurden. Weitere Materialien erhielt Schmidt auch durch Geschenke von ehemaligen Lennepern im In- und Ausland. Aufgrund einer bebilderten Abgabeliste suchte sich das Bürgerinformationsbüro Lennepladen zahlreiche Werke aus, welche die Geschichte Lenneps und des Bergischen Landes betreffen und für verschiedene Zwecke weiterverwendet, d.h. verkauft oder an speziell Interessierte abgegeben werden können. Eine offizielle persönliche Übergabe ist aus bekannten Coronagründen z.Zt. nicht sinnvoll, und wer weiß, wann eine solche wieder möglich sein wird. Die genannten Materialien wurden jedoch in Lennep inzwischen coronafrei an den Lennepladen überstellt, und natürlich hat der Spender nicht vergessen, noch einige Exemplare seiner eigenen Lennepbücher beizulegen, die er inzwischen oft auch selbst per Post in alle Welt verschickt. Sie sind durchgängig noch zu haben. Die von Dr. Schmidt in den letzten 20 Jahren initiierten Digitalisierungen historischer Lennepzeugnisse, z.T. finanziert durch die VW-Stiftung und die Deutsche Forschungsgemeinschaft, etwa zur vergangenen Lenneper Firma Wender & Dürholt, sind heute im Internet für jedermann kostenfrei eingestellt. Dies betrifft insbesondere auch das erste Buch des Lenneper Autors, die umfassende Monografie über seinen Urgroßvater Albert Schmidt (1841-1932) aus dem Jahre 2000 sowie die bekannte, ca. 750 Exemplare umfassende, historische Ansichtskartensammlung der „Slg. Lempe“. Selbstverständlich steht Dr. Schmidt für Lennepfragen auch weiterhin zur Verfügung, äußert sich in der Presse und betreibt seine Webseite www.lennep.eu.